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Alles Wissenswerte zum Laden eines Elektroautos
Welche Feinheiten gilt es zu beachten?

 

In Verbindung mit einem entsprechenden Aufsatz kann jede Stromquelle dazu genutzt werden, ein Elektroauto aufzuladen. Allerdings gibt es sowohl hinsichtlich der Ladedauer, der verschiedenen Steckertypen sowie der unterschiedlichen Lademodi einige Feinheiten zu beachten. Im nachfolgenden Beitrag haben wir Ihnen daher alles wichtigen Informationen zum Laden eines Elektroautos übersichtlich zusammengestellt.

 

 

Die Ladedauer – abhängig von verschiedenen Faktoren

 

Die Dauer des Ladevorgangs hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann daher nicht pauschal angegeben werden. So nehmen beispielsweise die Batteriekapazität, die Leistung der Ladestation oder auch die Ladetechnik des Fahrzeugs Einfluss auf die konkrete Ladedauer.

Größere Batterien sorgen für ein große Reichweite der Fahrzeuge – sie müssen im Umkehrschluss jedoch auch länger nachgeladen werden als kleinere Akkus. Hierbei spielt auch die gewählte Stromquelle eine tragende Rolle: An der heimischen Steckdose lädt das Fahrzeug deutlich länger als beispielsweise an einer Schnellladestation, da diese über erheblich mehr Leistung verfügt. Möchten Sie ihr Elektroauto regelmäßig Zuhause laden, so empfiehlt sich die Installation einer sogenannten Wallbox. Diese verfügt ebenfalls über ein sattes Plus an Leistung, reduziert die Ladedauer erheblich und kann in vielen Fällen problemlos in der Garage oder dem Carport angebracht werden.

Auch das jeweilige Fahrzeugmodell sowie die darin verbaute Ladetechnik wirkt sich auf die Dauer des Ladevorgangs aus. Einen grobe Einschätzung der Ladezeiten finden Sie in der nachfolgenden Tabelle. Es muss allerdings angemerkt werden, dass es sich hierbei lediglich um Richtwerte handelt:

Ladepunkt (Art) / Leistung (in Kilowatt) /  Ladedauer (in Stunden)
Steckdose / 2,3 kW / ca. 8 - 13 h
Wallbox / zwischen 3,6 - 22 kW / ca. 2 - 7 h
Öffentliche Normalladestation / bis zu 43 kW / ca. 2 - 5 h
Öffentliche Schnellladestation / 50 kW und mehr / ca. 0,5 - 1 h
Tesla Supercharger /120 kW / ca. 0,3 h

 

 

Unterschiedliche Steckertypen – je nach Hersteller und Modell

 

Elektroautos entscheiden sich auch hinsichtlich der verbauten Stecker. Dies gilt es beim Laden ebenfalls zu beachten, da nicht jede Ladestation auch mit jedem Anschluss ausgestattet ist.

Stecker Typ 1
Beim Stecker Typ 1 handelt es sich um einen einphasigen Stecker, der Ladeleistungen von bis zu 7,4 Kilowatt aufnehmen kann. Dieser Typus wird allerdings hauptsächlich in Asien genutzt und ist in europäischen Gefilden eher unüblich. Daher finden sich hier nur wenige Ladestationen mit passendem integriertem Ladekabel.

Stecker Typ 2
Dreiphasige Typ-2-Stecker sind die in Europa am weitesten verbreitete Steckerform. Die auch als Mennekes-Stecker bezeichneten Anschlüsse wurden von der Europäischen Kommission im Jahr 2013 zum Standard erklärt. Sie werden im privaten Raum in der Regel mit einer Ladeleistung bis zu 22 Kilowatt nachgeladen – an öffentlichen Ladestationen, die derzeit zu großen Teilen mit einer Typ-2-Verbindung ausgestattet sind, sind bis zu 43 Kilowatt möglich.

CCS-Stecker
Sogenannte CCS-Stecker ("CCS" steht für "Combined Charging System") erweitert den Stecker Typ 2 durch zwei zusätzliche Leistungskontakte um eine Funktion zum schnelleren Laden. Hierbei werden sowohl Gleichstrom- wie auch Wechselstromladen mit bis zu 170 Kilowatt unterstützt.

CHAdeMO-Stecker
Beim CHAdeMO-Stecker handelt es sich um ein japanisches Schnelladesystem, welches Ladevorgänge von bis zu 100 Kilowatt erlaubt. Die meisten öffentlichen Ladestationen stellen allerdings lediglich etwa 50 Kilowatt zur Verfügung. Das CHAdeMO-System wird beispielsweise von folgenden bekannten Marken angeboten:

• Toyota
• Honda
• Mitsubishi
• Kia
• Citroën
• Peugeot
• Mazda

Auch der Branchenprimus Tesla hat die innovative japanische Errungenschaft bereits in seine Modelle integriert.

Tesla-Supercharger-Stecker
Tesla verbaut bei seinen Fahrzeugmodellen zudem eine eigene Entwicklung: den Supercharger-Stecker. Hierbei handelt es sich um eine Modifikation des Steckers Typ 2, die beispielsweise das Tesla Model S mittels einer Ladeleistung von 120 Kilowatt in gerade einmal 30 Minuten um 80 Prozent nachlädt.

 

 

Die verschiedenen Lademodi und Ladekabel

 

Die jeweilige Ladebetriebsart eines Elektrofahrzeugs wird über seinen Lademodus angegeben. Für die unterschiedlichen Lademodi gibt es in der Regel auch eigene, speziell gestaltete Ladekabel. Die Modi 1 bis 3 wurden für das Wechselstromladen konzipiert, Modus 4 ist für Ladevorgänge mittels Gleichstrom vorgesehen.

Modus 1
Modus 1 ist für ein- oder dreiphasige Stecker und das Wechselstromladen bei einer Stromstärke von bis zu 16 Ampere vorgesehen. Somit wird das Laden an Haushaltssteckdosen sowie an CEE-Steckdosen ermöglicht. Wird ein Elektroauto mit Modus-1-Ladekabel aufgeladen, so findet keinerlei Kommunikation zwischen der Stromquelle und dem Fahrzeug statt. Da zudem nur eine geringe Leistung vorhanden ist, benötigt das Kabel keine zusätzlichen Sicherheitskomponenten. Der in der Hausinstallation vorhandene FI-Schalter genügt als Absicherung. Sollte das Auto beispielsweise in einem Altbau geladen werden sollen, in welchem kein FI-Schalter installiert ist, so sollte das Gebäude in jedem Fall entsprechend nachgerüstet werden. Andernfalls erteilen Fahrzeughersteller keine Genehmigung zum Laden mittels Modus 1.

Das eigentliche Ladegerät ist im Elektroauto verbaut. Der einphasige Ladebetrieb erlaubt Ladeleistungen von bis zu 3,7 Kilowatt. Aus dieser recht geringen Leistung resultieren sehr lange Ladezeiten. Daher eignet sich Modus 1 lediglich für das Aufladen Zuhause.

Modus 2
Im Unterschied zum Modus-1-Kabel enthält ein Modus-2-Ladekabel eine zusätzliche Steuerungsbox, die sogenannte In-Cable-Control-Box. Das Kabel kann Strom von bis zu 32 Ampere nutzen, um Fahrzeuge wieder aufzuladen. Durch das Modus-2-Kabel lassen sich auch Elektroautos, die üblicherweise mittels schnellerem Modus 3 geladen werden, mit einer herkömmlichen Steckdose oder eine CEE-Dose verbinden.

Zwischen der In-Cable-Control-Box und dem Elektroauto werden zudem wichtige Daten ausgetauscht. Dieser Prozess steuert einerseits den Ladevorgang und sorgt andererseits für ein hohes Maß an Sicherheit. Auch bei Modus-2-Fahrzeugen ist das Ladegerät im Auto verbaut. Nachgeladen werden kann hier mit bis zu 22 Kilowatt.

Modus 3
Modus-3-Laden kann als der aktuelle Stand der Technik angesehen werden. Er ermöglicht das Wechselstromladen mit bis zu 32 Ampere an speziellen Ladepunkten. Da hierbei eine bidirektionale Kommunikation stattfindet und sowohl eine Steuerung als auch eine Verrieglung des Steckers vorhanden sind, kann der Strom aus der Batterie ins Netz zurückgespeist werden. Auch befindet sich das Ladegerät im Fahrzeug.

In der europäischen Union hat sich der Stecker Typ 2 mittlerweile als Standard etabliert, wie im Absatz zu den unterschiedlichen Steckertypen bereits aufgezeigt. Um sowohl Steckertyp-1- als auch Steckertyp-2-Autos laden zu können, sind viele öffentliche Ladestationen mit einer Steckdose Typ 2 ausgerüstet. Im ihr Fahrzeug aufzuladen benötigen Fahrer ein Modus-3-Ladekabel von Steckertyp 2 auf Steckertyp 2 (beispielsweise beim Modell Renault ZOE) oder alternativ ein Modus-3-Kabel von Steckertyp 2 auf Steckertyp 1 (etwa beim Nissan Leaf). Unabhängig von der Kabelvariante werden so Ladevorgänge mit Leistungen von bis zu 43 Kilowatt ermöglicht.

Modus 4
Der Modus 4 bezeichnet sogenanntes Schnellladen mithilfe von Gleichstrom. Im Unterschied zu den anderen Lademodi befindet sich das Ladegerät hier nicht etwa im Elektroauto, sondern es ist fest in die Ladestation integriert. Mit den bereits erwähnten CCS- und CHAdeMO-Steckern existieren auf dem deutschen Markt zwei Systeme, die Schnelladen unterstützen – allerdings sind die beiden untereinander nicht kompatibel. CCS-Ladestationen ermöglichen Ladeleistungen von über 100 Kilowatt. Bei CHAdeMO sind es sogar bis zu 200 Kilowatt.

Noch ist die Verbreitung von Schnellladestationen in Deutschland sehr gering. Das liegt zum einen an den sehr hohen Investitionskosten, zum andern ist aktuell ungewiss, welches der Systeme sich langfristig gegen die Konkurrenz durchsetzt. Allerdings gibt es eine Vereinbarung zwischen dem Bundesverkehrsministerium und Tank & Rast: Auf den etwa 400 deutschen Raststätten des Betreibers werden jeweils Schnelllademöglichkeiten geschaffen.

 

 

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